26.01.2019

Das Bärenführen oder Bärentreiben in dem schlesischen Dorf Groß Kottorz

Gastbeitrag von Sandra Leś


Das Bärenführen oder Bärentreiben ist eine langjährige Tradition in unserem Dorf, der Gemeinde und in ganz Schlesien. 

Dieser Brauch ist ein schlesischer Faschingbrauch. 

Jungendliche aus unserem Dorf haben sich auch in diesem Jahr wieder verkleidet. Wie die Überschrift schon erahnen lässt, ist einer von ihnen natürlich der Bär, der von Haus zu Haus geführt wird (früher sogar an einer Metallkette!). Zu weiteren Verkleidungen gehören als Figuren Polizisten, ein Hochzeitspaar mit eine Puppe im Kinderwagen, einen Arzt, eine Zigeunerin, ein Schornsteinfeger und Feuerwehrmänner. 

Wenn der Bär in den Hof tritt, ertönt gleich Musik, da es auch Musikanten gibt, die mit ihm gehen. Einer von ihnen spielt am Akkordeon und ein anderer schlägt zum Beispiel die Becken oder die Trommel. 

Laut der Tradition nach soll man mit dem Bären tanzen, was Glück für das ganze Neue Jahr bringen soll. Der Polizist macht eine Alkoholkontrolle und misst den Promillpegel im Blut. 

Alle lachen, haben Spaß und ja natürlich macht der Schornsteinfeger einem das Gesicht schwarz mit Ruß. 

Die verkleideten Jungendlichen halten auch vorbeifahrende Autos an und verteilen Bärenstrafzettel: Wer weiter fahren will, muss sich freikaufen und Münzegeld in die Sammeldose werfen.


Meine Mutter und ich haben mit dem Bären getanzt, die Jungs haben Witze erzählt und sind weiter gezogen.


Am Abend machen sich die Jugendlichen eine Fete. Sie Essen und tanzen ausgelassen in dem Saal der örtlichen freiwilligen Feuerwehr. 


Für das nähste Bärentreiben müssen wir jetzt wieder eine Jahr warten. 




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen